Wie wird der Ethylcarbamatgehalt verringert?

und wieso die Reinigung besonders wichtig ist.

Man hat erkannt, dass sich durch den Einbau eines Katalysators der Ethylcarbamatgehalt der Obstbrände verringern lässt. Dazu wird die Kupferoberfläche des Brenngeräts stark vergrößert. Durch den Kontakt der Dämpfe mit Kupfer reagiert die Blausäure, eine Vorstufe von Ethylcarbamat, zu schwerfüchtigen Kupferverbindungen, die nicht ins Destillat übergehen können.

Die heute erhältlichen Katalysatoren werden in das Brenngerät zwischen Dephlegmator und Kühler eingebaut, entweder senkrecht auf der Kolonne oder seitlich danebenstehend oder waagrecht. Die Kupferkatalysatoren können aus Füllkörpern, Ringen oder Lamellen bestehen. Unabhängig von der Bauart kann der Katalysator während der Destillation ausgeschalten werden. Für die Wirkung des Katalysators ist die regelmäßige Reinigung wichtig, da die Blausäure und andere Maischeinhaltsstoffe mit dem Kupfer reagieren und sich Beläge bilden. Fette und Wachse setzen sich zusätzlich auf der Oberfläche des Katalysators ab und bilden wasserabweisende Beläge. Die Folge ist, dass die Blausäure nicht mehr mit dem Kupfer reagieren kann und der Katalysator keine Wirkung mehr zeigt. Daher sollte man den Katalysator zwischen den Bränden mit heißem Wasser spülen und regelmäßig mit Reinigungslaugen und Zitronensäure sorgfältig reinigen, damit die Kupferoberfläche wieder blank wird.

Über den Autor

Dr. Klaus Hagmann, Dipl.-Ing. Lebensmitteltechnologie, ist seit mehr als 25 Jahren international in Verkauf, Consulting und Engineering von Destillationsanlagen tätig. Sein Aufgabengebiet umfasst die Planung von Brennereien, die Entwicklung von Rezepturen und die fachgerechte Bedienung aller Gerätschaften im Brennereibetrieb. Seine Fachbücher „Schnappsbrennen“, „Technologie der Obstbrennerei“ und „Essig selbstgemacht“ sind vielverkaufte Klassiker.

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