Wie wird Kräuterlikör hergestellt?

Rezept für Kräuterlikör

Auf Grund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe, die besonders gut in alkoholischen Lösungen extrahiert werden können, sind Kräuter traditionelle Rohstoffe für die Likörbereitung. Verfeinert mit Invertzuckerlösung entstehen aus den Kräuterextrakten feine, elegante Produkte mit wohltuender Wirkung auf Magen und Darm. Die Verarbeitung von Kräutern bzw. Blüten erfolgt entweder als Kräuter-/ Blütenmischung oder in Form einzelner Kräuter und Blüten.

Für die Herstellung eines Kräuterlikörs hat sich folgendes Rezept bewährt.
Als Basis dienen 8 Liter Obstbrand mit 60 Volumenprozent, entweder mit Aktivkohle neutralisiert oder doppel gebrannt.

Die Drogen werden in folgender Reihenfolge zugegeben
(Angabe in gestrichene Teelöffel):
10x Beifuß, 6x   Angelikafrucht, 4x   Koriander, 6x   Ysop, 6x   Melisse, 6x   Salbei, 6x   Pomeranzenschalen, 8x   Kamille, 1x   Kardamom, 2x   Moschusschafgarbe,
2x   Minze, 1x   Muskatblüte.

Welche Bedeutung,Wirkung und insbesondere welchen Geschmack die eigenen Kräuter für den Likör haben, können Sie gerne in meinem Buch „Blitz-Liköre“ nachlesen.

Nach eigenem Geschmack ist eine Verfeinerung mit Anis und Kümmel möglich.

Die Drogen werden 24 Stunden dunkel und kühl mazeriert, über einen Nylon- oder Papierfilter abgegossen und ausgepresst. Die Flüssigkeit kann nun nach Belieben gesüßt und gegebenenfalls mit Wasser verdünnt und eventuell im Alkoholgehalt gemindert werden. Kräuterliköre können durchaus Alkoholgehalte von 35-40 Volumenprozent vertragen und trotzdem noch mild und harmonisch sein. Nach einem Tag wird nochmals über einen Falten- oder Schichtenfilter filtriert.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Herstellung und einen einzigartigen Genuss.
Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit mir teilen.

Mehr Rezepte finden Sie in meinem Buch „Blitz-Liköre“.

Über den Autor

Dr. Klaus Hagmann, Dipl.-Ing. Lebensmitteltechnologie, ist seit mehr als 25 Jahren international in Verkauf, Consulting und Engineering von Destillationsanlagen tätig. Sein Aufgabengebiet umfasst die Planung von Brennereien, die Entwicklung von Rezepturen und die fachgerechte Bedienung aller Gerätschaften im Brennereibetrieb. Seine Fachbücher „Schnappsbrennen“, „Technologie der Obstbrennerei“ und „Essig selbstgemacht“ sind vielverkaufte Klassiker.

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